24. März 2022

Bundesinnungsverband des Glaserhandwerks (BIV) geht neue Kommunikationswege

Lesezeit: 5 Minuten

Nach über 140 Jahren wechselvoller Geschichte des Verbandorgans nimmt das Magazin „EditionGlas“ die zentrale Stellung in den crossmedialen Informationen des BIV ein.

Als sich die Delegierten des BIV am Juni 2021 zur Mitgliederversammlung in Hadamar trafen, stand auf der Tagesordnung unter anderem die Gründung eines eigenen Verlages.

Vorausgegangen war die Auflösung des seit 1996 bestehenden Kooperationsvertrags für das Glaser-Verbandsorgan „GLAS+RAHMEN“ durch die Verlagsanstalt Handwerk in Düsseldorf, das zuletzt unter dem Titel „Gebäudehülle“ erschien.

Die Beendigung der Zusammenarbeit mit der Verlagsanstalt Handwerk war nicht nur ein Kapitelende einer wechselvollen Geschichte des Glaser-Verbandsorgans, sondern stellte gleichzeitig auch den Schlussstrich einer Abhängigkeit von Dritten dar. Denn mit dem Ende dieser Ära wurde auch der Grundstein für die eigenständige Herausgabe eines eigenen Verbandsorgans gelegt, das jedem organisierten Glaser zukünftig kostenfrei zukommen wird.

Dass sich daraus auch noch eine hundertprozentige Abdeckung des organsierten Glaserhandwerks ergibt, ist selbstsprechend.

Bereits im Vorfeld, als der BIV Vorstand mit die Gründung eines eigenen Verlags in Erwägung zog, war klar, dass man fachkundige Unterstützung suchen sollte. In der Agentur 2SINN aus Königstein im Taunus fand sich ein geeigneter Partner, der bereits seit Jahrzehnten erfolgreich in Sachen Kommunikation und Marketing unterwegs ist und sich bereit erklärte, mit dem BIV zukünftig das neue Verbandsorgan „EditionGlas“ herauszubringen. Die Agentur 2SINN ist schon seit langem keine Unbekannte im Glaserhandwerk. Sie ist ein langjähriger Partner des BIV und steht für gemeinsame Werte in der Verbandswelt wie auch für viele gemeinsame, erfolgreiche Projekte – so auch die heute umfassende und nachhaltige Präsenz des Glaserhandwerks im World Wide Web.

2SINN versteht sich als Impulsgeber, Mitdenker, und Problemlöser, ist digital „infiziert“, crossmedial ausgerichtet und printversiert bei Broschüren und Magazinen. Redaktionell immer auf den Punkt und dies auch mehrsprachig, wenn gewünscht. Alles Voraussetzungen, um zukünftig gemeinsam in Sachen
Verbandsorgan erfolgreich gemeinsam unterwegs zu sein. Mit dem neuen Verbandsorgan „EditionGlas“ wurde im Glaserhandwerk nicht nur ein Leuchtturm gesetzt, sondern auch nach 141 Jahren Verbandsorgan des Glaserhandwerks mit der Gründung eines Verlags ein völlig neues Kapitel aufgeschlagen. Der BIV2 Crossmedia Verlag wird nicht nur das Verbandsorgan publizieren, sondern ein crossmediales „Feuerwerk“ zünden, die Technischen Richtlinien publizieren und auch Fachbücher anbieten.

Als sich die „Gründungsväter“ 1881 in der Gründungsversammlung des damaligen Glaserverbandes dafür aussprachen, ein eigenes „Verbandsblatt“ herauszugeben, war es keinesfalls vorstellbar, dass daraus einmal eine „crossmediale Verbandsinformation“ werden würde.

Zunächst bestimmte man die in Leipzig erschienene Glaserfachzeitschrift „Diamant“ zum Verbandsorgan. Doch schnell kristallisierte sich eine gewisse Disharmonie zwischen den Interessen der Fachzeitschrift und den umfangreichen Publikationsaufgaben des damaligen „Reichverbandes“ heraus. Deshalb wurde im Jahr 1890 auf Antrag der Glaserinnung Hannover beschlossen, ein eigenes Verbandsblatt herauszugeben.

Am 1. Oktober 1890 erschien unter dem Namen „St. Lucas-Deutsche Glaserzeitung“ das erste offizielle Organ aller Glaserinnungen und Landesverbände mit einer Auflage von 2000 Exemplaren. Die Erscheinungsweise war 14-tägig, ab 1908 sogar wöchentlich. Die Erscheinungsweise wechselte im Laufe der folgenden Jahre, nicht zuletzt auch aufgrund des Ersten Weltkriegs.

Das Jahr 1922 wurde für das Verbandsorgan ein „Schicksalsjahr“, da die Druckerei erklärte, das Geld für den Einkauf von Papier nicht mehr vorlegen zu können. Eine Lösung wurde schnell gefunden: Die Ein- und Verkaufsgenossenschaft des Glaserhandwerks und die eigene GlaserVersicherung „Hammonia“ stellten die fehlenden Mittel zur Verfügung. 1923 gründete man im Rahmen des Verbandstages in Bremen einen sogenannten „Zeitungsfonds“, der zum Teil tatsächlich mithalf, die Not der Inflation zu überwinden.

Dennoch musste man noch am 1. Oktober 1923 eine Anleihe von 1 Billion Mark aufnehmen, ehe ab 1937 (bis 1944) das Verbandsorgan unter dem Titel „Deutsche Glaserzeitung“ vom damaligen „Handwerker-Verlag“ herausgegeben wurde.

Ab 1945 schrumpfte die Zeitung zu einem „Nachrichtenblatt für das Deutsche Glaserhandwerk“ zusammen. 1948 gelang es den Glasern, eine Genehmigung bei der zuständigen alliierten Militärbehörde für ein „Mitteilungsblatt für Fachverbände und Innungen“ als „Neue Glaserzeitung“ zu erhalten. Das neue Blatt lief zunächst in Eigenregie als berufsamtliches Publikationsorgan der Fachorganisation des Glaserhandwerks, bis 1949 der Verlag A.W. Gentner in Stuttgart als Herausgeber gewonnen werden konnte.

Mit der Gründung des damaligen Zentralverbands des Deutschen Glaserhandwerks am 22. Januar 1950, Vorgänger des heutigen Bundesinnungsverbandes, änderte sich auch die Sichtweise auf das damalige Verbandsorgan. Mehrheitlich sprachen sich die Mitgliedsglaser dafür aus, eine neues, eigenes Verbandsorgan unter dem Titel „Allgemeine Glaserzeitung“ herauszugeben. Parallel dazu erschien aber weiterhin die „Neue Glaserzeitung“, die später als „Deutsche Glaserzeitung“ und in Folge als „Glaswelt“ aufgelegt wurde und die bis heute auf dem Markt als Fachmagazin existiert.

Mit der Herausgabe der „Allgemeinen Glaserzeitung“, die später den Zusatz St. Lucas bekam, kam auch der Verlag Karl Hofmann in Schorndorf mit ins Spiel, der fortan die Verbandszeitung herausbrachte. Im Laufe der Zusammenarbeit wurde im Jahr 1968 aus der „Allgemeinen Glaserzeitung/St. Lucas“ das Verbandsorgan/Fachmagazin „GLAS+RAHMEN“.

Ein unverzichtbares Informationsmedium für den Bundesinnungsverband des Glaserhandwerks, das in monatlicher Erscheinungsweise die Glaser über aktuelle Ereignisse im Bundesinnungsverband, in den Landesverbänden und Innungen berichtete. „GLAS+RAHMEN“ zählte nicht nur bei Glasern und Fensterbauern, sondern auch in der Glasindustrie, bei mittelständischen Glas-Verarbeitern und den Zulieferern der Glas- und Fensterbranche zur Standard-Lektüre.

Doch in der Zusammenarbeit mit dem Hoffmann Verlag stellte sich zunehmend eine Unzufriedenheit bei den Glasern ein, die am 25. Oktober 1996 zur Trennung führte. Das Ende der Zusammenarbeit stellte gleichzeitig den Beginn einer neue Ära in Sachen Verbandsorgan mit dem Düsseldorfer Verlag „Verlagsanstalt Handwerk GmbH“ dar. Im Januar 1997 erschien die Nummer 1 der neuen „GLAS+RAHMEN“. Nach 23 Jahren und mit dem Wechsel der Verlagsleitung des Düsseldorfer Verlags endete im letzten Jahr die Zusammenarbeit.

Und wo sich eine Tür schloss, öffnete sich eine neue: Die BIV2 Crossmedia Verlag wurde gegründet, Ende 2021 notariell besiegelt und ins Handelsregister eingetragen. Heute stehen der Bundesinnungsverband des Glaserhandwerks und die Agentur 2SINN als gleichberechtigte Gesellschafter für diesen, auf Zukunft ausgerichteten Verlag. Im April startet der BIV2 Crossmedia Verlag mit einem umfassenden Medienpaket für das Glaserhandwerk und die Glasbranche.

Neben dem Magazin „EditionGlas“ veröffentlicht der Verlag weitere Spezial Ausgaben, um noch gezielter informieren zu können. Die Ausgaben „Messe Messenger“ und „Technische Informationen“ runden zusammen mit der „EditionGlas“, das Spektrum an Print-Fachwissen ab.

Darüber hinaus wird der Verlag zukünftig auch die Technischen Richtlinien des Glaserhandwerks herausgeben, über Jahrzehnte anerkannte technische Publikationen für die Fachwelt und das Sachverständigenwesen. Um unseren Leserinnen und Lesern die höchstmögliche Dichte an Fachinformationen bieten zu können, werden die Ausgaben quartalsweise erscheinen.

Zusätzlich werden Informationen rund ums Glas „on the flight“ auf digitalen Kanälen kommuniziert. Neben einer Magazin-Website, die aktuelle News und Beiträge bereitstellt und die Teil des Glasernetzwerks ist, wird es zukünftig auch Podcasts, Newsletter und Messenger-Gruppen geben. Damit ergibt sich ein einmaliges „Kommunikationsnetzwerk“, was für zeitgemäße Kommunikation und „in time“ Aktualität steht.

Kommen Sie mit an Bord und beginnen mit uns eine neue „Kommunikations Zeitreise“, die garantiert zu allen Glasern Deutschlands führen wird. Damit ergibt sich für die Glasbranche nicht nur die einmalige Möglichkeit zielgerichtet – sozusagen „on point“ – zu werben, sondern auch Möglichkeiten zur Einbindung aller modernen medialen Kanälen.

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Geschrieben von
Stefan Kieckhöfel
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